Rückblick – Buchmesse Leipzig 2016

Buchmesse Leipzig 2016 – Rückblick

Wie jetzt? Was heißt hier: Die Messe ist bereits wieder vorüber? Nee, oder?

Ja, leider ist dem doch so. Die zwei Tage, die ich auf der diesjährigen Messe verbrachte, vergingen wie im Flug.

Nachdem es bei mir wenig erfreulich startete, denn ich verpasste in München wegen „Personenunfalls in der U-Bahn“ gleich einmal meinen Zug nach Leipzig, straften die Mitarbeiter der Deutschen Bahn am Hauptbahnhof in München alle bösen Gerüchte Lügen.

Mir wurde so schnell, freundlich und kompetent geholfen, dass ich um ein Haar noch einmal eine Zeitlupeneinspielung erbeten hätte, um es auch wirklich glauben zu können. Hiermit ein ganz großes Kompliment an die DB Crew am Münchner Hauptbahnhof, das war schlicht perfekt.

Eine gute Stunde später saß ich dann im nächsten ICE und erreichte Leipzig am späteren Nachmittag. In meinem Lieblingshotel, dem Ibis in Taucha, wurde ich begrüßt als käme ich nach Hause und kurze Zeit später stand dann auch Stephanie (Linnhe) vor der Tür. Das Abenteuer Messe konnte beginnen – na gut – nicht ganz. Stephanie war bösest vergrippt und so beließen wir es an diesem Abend dabei, rasch in den SaugStauber zu fahren und die Technik für unsere Samstags-Lesung abzuklären.

Dort stießen wir bereits auf Bookshouse Kollegin Sandra Florean und weitere liebe Bekannte. Gerne hätten wir uns die Lesung der Nordlichter angehört, doch wenn Stephanie den nächsten Tag erleben wollte, musste sie schleunigst ins Bett. Wir gönnten uns noch flott ein afghanisches Abendessen in einem sehr urigen Restaurant und machten uns dann sofort auf den Rückweg.

Steffi wurde anständig gedopt (Himmel, was wir an Medikamenten und Salben dabei hatten, würde jede Drogerie vor Neid erblassen lassen) und so sah die Welt am Freitag schon viel besser aus. Nach einem nachgerade fürstlichen Frühstück brachte uns der Shuttle Service (habe ich schon erwähnt, dass ich das Hotel und den Service liebe??) zur Messe.

Bookshouse in Leipzig 2In Halle 2, am Stand von WerkZeugs, positionierten wir unsere Flyer neben unseren, in Reih und Glied im Regal stehenden, Bookshouse Büchern. In der Autoren Lounge bekamen wir unsere geliebten OSW- Bändchen (OberScheißWichtig) und wurden nach Strich und Faden verwöhnt (Danke: Ute, Tanja, Karsten, der Sven…!!)

Stephanie lotste mich dann zum Stand von Pia Guttenson, die wie ich, den schottischen Highlands rettungslos verfallen ist. Begeistert stellte ich fest: Pia hat einen Highland-Piper (für Nichtschotten: Dudelsackspieler) dabei. Nicht genug damit, sie versprach mir, ihn für meine Tyne Lesung auszuleihen.

Dann ging es Schlag auf Schlag. Zuerst schneite Dagmar-Helene Schlanstätt samt ihrer hübschen Tochter herein, direkt gefolgt von Kate Sunday, Leonie Lastella und Jane Luc (alle Bookshouse, Heyne etc). Nachdem wir das erst mal auf Bild gebannt hatten, beschlossen wir die aufgeregte Kate zu ihrem Interview bei Droemer-Knaur zu begleiten und geistig Händchen zu halten. Gesagt, getan die moralische Unterstützungstruppe begleitete sie und es half offenbar auch.

Auf dem Weg wurde noch rasch ein ziemlich erschöpfter Jürgen Eglseer, Amrûn Verlag, gedrückt, der Tag und Nacht gewerkelt hatte, um seinen Autoren zu ermöglichen, ihre neuen Bücher in Leipzig präsentieren zu können. Gefangene der Wildnis

Am Droemer-Knaur Stand erwartete mich dann eine sehr nette Überraschung in Form der lieben Kerstin Stutzke (Lesendes Katzenpersonal), die mir den 2. Band der Venezianer zum signieren entgegen hielt. „Damit laufe ich dir nun schon das 2. Jahr nach!“

Danach hieß es für mich rasch zurück und endlich ausgiebig meine „Gefangene der Wildnis“ am Stand von Amrûn bestaunen. Das Cover ist einfach ein Traum! …der Inhalt so ganz nebenbei auch (Bescheidenheit ist eine Zier, viel besser lebt sich’s ohne ihr).

Ich verstehe auf Messen nie so ganz, wo die Zeit ab bleibt. Auf jeden Fall ging es schon wieder auf halb vier zu und damit musste ich mich langsam auf meine Premierenlesung von Tyne 2, „Entscheidung für die Ewigkeit“ vorbereiten. Richard von WerkZeugs stellte sich meine Vorstellungsrede zusammen, um mich anzukündigen und sofort im Anschluss flitzte ich, sofern man bei meinem lädierten Knie von „flitzen“ reden kann, los und holte den „Highlander“ ab.

So kam es, dass ich um 16:30 Uhr vor vollem Haus mit „Amazing Grace“ auf der Fantasy Leseinsel einziehen konnte. Ganz ehrlich, Leute, das hat was!Gaby Lesung 2

Nach einer erfolgreichen Lesung lief ich in Ex-Oldigor Kollegen Hendrik Lalk, Sören Prescher und dann auch noch in Tanja Bern. Ich hatte mich so darauf gefreut, sie und einige andere der Agentur Ashera wieder zu sehen, doch das müssen wir 2017 eindeutig besser planen. Folglich steht für 2017 ein „Ashera-Abendessen“ in Leipzig auf dem Programm, um endlich in Ruhe klönen zu können.

Auf dem Rückweg zu WerkZeugs und unseren Bookshouse Büchern knuddelte ich mich durch diverse Bekannte und Kollegen und hatte wenigstens kurzfristig die Möglichkeit auch ein paar etwas längere Gespräche zu führen.

Da wir am Abend unsere Lesung für Samstag vorbereiten mussten, fielen alle Abendveranstaltungen, zu denen wir im Laufe des Tages eingeladen worden waren, leider flach.

Angesagt waren: Erkältungstee, Eukalyptus Kapseln, Weihrauch Tropfen und Nasenspray. Dazu die Szenenauswahl für den nächsten Abend.

Irgendwie sah das vor 10 Jahren noch anders aus…

Am Samstag stand dann am Vormittag Stephanies Lesung aus „Ein Herz aus Grün und Silber“auf dem Programm.

Da kommt doch wieder keiner!“
Stephanie!“
Ja?“
Schau mal da hinter.“
Oh!“

Es waren dann grob geschätzt 200 Leute, die ihrer Lesung lauschten. Soviel zu „keiner“.

Ich kann nicht mehr alle aufzählen, die dann meine Wege kreuzten, mit dabei auf jeden Fall Simona Turini meine Lektorin von „Gefangene der Wildnis“, meine Korrektorin Jess, der unverwüstliche Tom Daut, die Herren Orgel, Rebekka Pax , Marie-Luis Rönisch uvm.
Buchüräsentation Amrun 3Um 15:00 Uhr stand die offizielle Buchpräsentation der „Gefangenen“ an, was es auch endlich ermöglichte, in Ruhe ein paar Worte mit meinem Verleger zu sprechen und Pläne zu schmieden. Was ich verraten darf: 2017 wird rechtzeitig zur Leipziger Buchmesse mein nächstes Amrûn Buch auf den Markt kommen. Ich freue mich riesig!
Ehe wir es richtig registrierten war es halb sechs und wir schulterten unsere Technik und schlängelten uns durch die Menschenmassen hinaus zum Taxi.

Dank der tatkräftigen Unterstützung von Ron Turich im SaugStauber klappte die Technik und der Beamer tat das, was er sollte. Die urige Atmosphäre der Kneipe trug zu einem richtig coolen Ambiente bei. Allerdings zwang mich das gelbe (!!), ziemlich dunkle Leselicht dazu, in meinen Texten so manch kreativen Freiflug hinzulegen. Aber es hat geklappt und die Lesung mit diversen musikalischen Einspielungen hat allen Anwesenden Spaß gemacht.
Der Abend klang dann mit netten Kollegen und höchst interessanten Gesprächen sehr gemütlich aus.

Tja, und dann war sie für mich schon wieder vorbei, die Buchmesse 2016.

Mein Fazit 2016:

Etwas nachdenklicher als in den Jahren davor. Alleine die schiere Masse an Büchern die beispielsweise im Selfpublishing auf den Markt geworfen werden, ängstigt mich ein wenig. Von Jahr zu Jahr habe ich mehr das Gefühl, dass es immer schwieriger wird, auf Neuveröffentlichungen in angemessener Art und Weise aufmerksam zu machen. Meine große Hoffnung lag hier, nach ersten Informationen zu den Plänen, auf PAN, der neuen Vereinigung von Phantastik-Autoren. Allerdings muss ich zugeben, dass meine Hoffnungen hier nach der Messe ziemlich „geschrumpft“ sind. In meinen Augen stellte PAN für alle Phantastik Autoren, also die Großen der Szene, ebenso wie für Autoren aus Kleinverlagen, eine gute Chance dar, sich Gehör zu verschaffen.

Inzwischen hege ich die Befürchtung, dass es auf eine – man möge mir den harschen Ausdruck verzeihen – schriftstellerische Zwei-Klassen-Gesellschaft hinaus laufen wird. Erneut sind es die, die bereits einen großen Namen haben, die als Zugpferde Namen und Gesichter zur Verfügung stellen. Hier muss mir nun aber die Frage erlaubt sein: Wo bleiben die Autoren der kleinen Verlage? Die, die eine helfende Hand in Sachen Öffentlichkeit brauchen könnten und die sie zu einem großen Teil auch verdient hätten. Irgendwie sehe ich erneut die Kleinverlage und deren Autoren unter ferner liefen.

Ich würde mich hier sehr gerne eines Besseren belehren lassen?!?! …Wortmeldungen??

In meinen Augen ist es nun an den Kleinverlagen und deren Autoren, sich gegenseitig die Hand zu reichen und gemeinsam Aufmerksamkeit zu generieren.

Ey, Leute, wir schreiben – verdammt nochmal – unglaublich gute Bücher! Wir sollten das ruhig viel, viel lauter verkünden!!Entscheidung für die Ewigkeit Tyne 2 Front

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